Jg. 1941, verheiratet, drei Töchter,
Rektorin a. D.

Seit 2010 gehöre ich der Frauengeschichtswerkstatt Herrenberg an. Nach über 30 Jahren als Lehrerin und Schulleiterin freute ich mich, im Ruhestand meinem Hobby, der Geschichtsforschung unserer Heimat, mit Zeit und Muße nachgehen zu können. Einige beeindruckende Veranstaltungen der Frauengeschichtswerkstatt Herrenberg veranlassten mich, dieser Gruppe beizutreten. Insbesondere das Aufsuchen und Erforschen von Lebensläufen sozial tätiger Frauen der Vergangenheit finde ich spannend und sehr sinnvoll.

Als Kind in Herrenberg aufgewachsen, überraschte es mich doch, dass bedeutende Frauen aus der älteren und jüngeren Vergangenheit in der Stadtgeschichte von Herrenberg kaum erwähnt wurden oder Beachtung fanden. Die Beschäftigung mit den Herrenbergerinnen des 20. Jahrhunderts und die Veröffentlichung unserer Ergebnisse in Buchform, die 2014 unter dem Titel „Frauen gestalten Herrenberg“ erfolgte, erfüllten mich mit großer Freude und geben mir Antrieb, auch in Zukunft diese Arbeit mit zu betreiben.

Ich vertiefte mich besonders in die Lebensläufe von Maria Andreä, Maria Eipper-Hoffmann und Luise Schöffel. Letztere erlangte durch Gründung des „Verband lediger Mütter e.V.“ deutschlandweit bis heute nachhaltige sozialpolitische Bedeutung.

Es erscheint mir sehr lohnend, die Stadtgeschichte einmal aus weiblicher Sicht näher zu beleuchten und die Rolle der Frauen nicht nur als Hausfrau und Mutter, sondern auch als Mitgestalterinnen des öffentlichen Lebens zu erforschen und darzustellen. Ich hoffe, dass wir noch mehr interessante und nachdenkenswerte Enthüllungen von Lebensläufen ans Licht bringen und veröffentlichen können.