Leib und Hülle

Leib und Hülle – Körperwahrnehmung und Mode im Wandel der Zeiten

Eine Abendveranstaltung der Frauengeschichtswerkstatt Herrenberg im Rahmen der Herrenberger Frauenwochen „Brot & Rosen“ (Jahresthema: Schönheit), 18. Februar 2011, Klosterhof Gewölbe, mit musikalischer Unterstützung durch den Chor „Frauen singt!“ der Herrenberger Kantorei unter der Leitung von Christa Feige, Begrüßung und Moderation: Birgit Kruckenberg-Link.

Alltag einer Herrenberger Baderin um 1500

Beauty, Wellness und Gesundheit – dafür waren im Mittelalter die Bader zuständig. Um das Jahr 1500 gab es in Herrenberg drei Bader: Hans Rumel im Alten Bad, Meister Claus Scherer am Marktplatz und die Baderin Anna Bertsch, genannt Schurennlin, im Neuen Bad. Während Anna Bertsch (gespielt von Annemarie Gocke) die Badstube für den jährlichen Besuch der Ratsherren vorbereitete, berichtete sie über ihre alltäglichen Aufgaben in der Badstube und darüber hinaus.

Mode des 17. und 18. Jahrhunderts

Nachdem der Leib gereinigt war, ging es um die Hülle. Anhand von Porträts der Herrenberger Kaufmannsfrauen Rosina Khönle, Anna Catharina Khönle und Kunigunda Barbara Khönle erläuterten Illja Widmann, Sonja Klaus Condo und Valentina Finckh die wechselnden Modestile des 17. und 18. Jahrhunderts.

Sportliche Frauen in den 1920er und 1930er Jahren

Heutzutage gehört Sport für viele Frauen zum Alltag, ist Teil des Schönheits- oder Gesundheitsprogramms. Dass Sport zu treiben für Frauen bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts keinesfalls selbstverständlich war, erfuhren die Zuschauerinnen und Zuschauer im Beitrag von Sara Dame und Claudia Nowak-Walz über die ersten Turnerinnen im MTV Herrenberg (heute: VfL Herrenberg) und das Herrenberger Freibad.

Abschluss eines Nähkurses der Frauenarbeitsschule mit Modenschau

Auch im letzten Teil des Abends ging es wieder um die Hülle. In der Spielszene wurden das Publikum zurückversetzt in die 1950er Jahre, als sich die Frauenarbeitsschule in den Räumen des Klosterhofs befand.

Nachdem die Hausmeisterin „Rösle“ die Öfen angezündet hatte, begutachteten die Handarbeitslehrerinnen Mathilde Rothenstein (Helen Schelling) und Hildegard Gaiser (Heidi Braitmaier) die Werkstücke – Unterwäsche, Nachthemden und Kinderkleider – einer Schülerin (Elke Klump-Röhm). Zum Schluss führten weitere Schülerinnen in einer kleinen Modenschau ihre selbst genähten Kleider vor.

Einen ausführlicheren Beitrag üder die ersten Turnerinnen im MTV Herrenberg finden Sie im Buch „Frauen gestalten Herrenberg“ (S. 109–122).